Jugendamt Eichsfeld sucht für Kinder „neue Startchance“ „Suche: Kinderzimmer in netter Familien-WG“ – Im Eichsfeld leben 82 Pflegekinder

„Suche Kinderzimmer mit Vollpension in Familien-WG mit netten Eltern.“ – So oder ähnlich könnte eine Anzeige aussehen, mit der ein Kind ein neues Zuhause sucht. 82 Kinder und Jugendliche leben aktuell in 69 Pflegefamilien. Das Jugendamt des Landkreises Eichsfeld vermittelt die Pflegeeltern und ist ständig auf der Suche nach Familien, die ein Kind mit offenen Armen empfangen – ihm Geborgenheit und ein neues Zuhause geben.

„Pflegeeltern sind Wahl-Eltern, die einem Kind oder Jugendlichen eine neue Chance im Leben geben“, erklärt die Leiterin des Jugendamtes Frau Ilona Helbing. Wer sich für ein Pflegekind entscheidet, hat einen 24-Stunden-Job. „Da kommt ein kleiner Gast, der ein sicheres Nest sucht. Und der braucht Zeit, Zuwendung und Zuneigung“, betont die Amtsleiterin. Dabei gehe es oft nur um „Geborgenheit auf Zeit“. Denn Pflegekinder sind keine Adoptivkinder. Pflegeeltern müssten selbstlos Liebe geben und auch wieder loslassen können.

Viele Kinder und Jugendliche kommen lediglich vorübergehend in eine Pflegefamilie – und zwar dann, wenn zu Hause die Welt auf dem Kopf steht und die leiblichen Eltern mit ihren Belastungen im Alltag nicht mehr fertig werden. Eheprobleme, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Suchtprobleme und Gewalt in der Familie können Gründe sein, warum das Jugendamt sich entschließt, eine Pflegefamilie für Kinder zu suchen.

Die Pflegeeltern helfen, einen Heimaufenthalt zu vermeiden. Ob sie für ein Pflegekind in Frage kommen, entscheidet das Jugendamt. Und dessen „Pflegefamilien-Check“ ist gründlich: „Wir suchen einen ‚Platz mit Wärme’. Die Pflegeeltern müssen Zeit, Geduld, Belastbarkeit, Offenheit, Toleranz und auch Einfühlungsvermögen mitbringen. Ein Pflegekind aufzunehmen, ist eine schöne Aufgabe, aber auch eine riesige Herausforderung. Es muss versorgt, betreut, beschützt und gefördert werden“, so Ilona Helbing. Dabei sei immer der Blickwinkel des Kindes wichtig. Deshalb begleite das Jugendamt das Kind auch in der Pflegefamilie.

Das Jugendamt des Landkreises Eichsfeld überlässt nichts dem Zufall. Mit Seminaren werden die künftigen Pflegeeltern sorgfältig auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet: Es gibt Tipps für den Alltag, pädagogische Ratschläge, rechtliche Hinweise und Hilfestellungen beim Umgang mit den leiblichen Eltern.

Wirtschaftlich muss die Pflegefamilie auf festen Beinen stehen. Schließlich kosten auch Pflegekinder Geld. Und von dem, was das Jugendamt pro Monat beisteuert, kann sich die Pflegefamilie keine goldene Nase verdienen. Das soll sie auch nicht: „Das Engagement fürs Kind geht übers Herz und nicht übers Konto“, macht Ilona Helbing deutlich.

Sie weist darauf hin, dass immer Pflegefamilien gesucht werden, um für Kinder, die vorrübergehend oder auf Dauer nicht bei ihren Eltern bleiben können, neue Startchancen im Leben zu finden. Das können Familien mit oder ohne Kinder, Alleinstehende, Patchworkfamilien, Lebensgemeinschaften oder gleichgeschlechtliche Paare sowie Großeltern und andere Verwandte sein, informiert die Jugendamtsleiterin Ilona Helbing.

Wer Interesse daran hat, einem Kind oder Jugendlichen ein Zuhause zu geben, der bekommt beim Jugendamt weitere Informationen – unter der Telefon-Nummer: 03606 650-5101.

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