Grußwort des Landrates zum Weihnachtsfest 2023

Liebe Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Eichsfeld,

Weihnachten – Hochfest unserer Kultur. Der tiefen Suche nach Frieden mit sich selbst und der Welt wird im Glauben an die Menschwerdung Gottes eine gute Zukunft verheißen. Die alles beherrschenden Leitmotive politischen Handelns fallen für wenige Tage in sich zusammen und öffnen Raum für das im Leben verborgene innere Gutsein. Wir alle bleiben in der Verpflichtung gehalten, uns - mit den erreichbaren Möglichkeiten - im eigenen wie im beruflichen Leben um gutes Tun zu bemühen. So dürfte das Streben um Ausgleich in allen Lebensfragen der wohl bedeutendste Wert unserer Existenz sein, zu dem uns Weihnachten gleichsam mit anhält.

Möglicherweise wird man später das zurückliegende Jahr 2023 noch zu den guten zählen. Trotz der hervorragenden Arbeitsmarktzahlen scheinen, mit Blick auf die Zukunft, Sorgen und Unsicherheiten deutlich zugenommen zu haben. Den Ängsten, sich mit Corona zu infizieren, waren die Sorgen um die weitere Finanzierbarkeit von Heizung und Energie sowie die scheinbar explodierenden Preise in den täglichen Lebenshaltungskosten gefolgt. Hinzu kam die immer verstörender werdende Melange von divergierenden Berichten über die Deutung und das eigene Beteiligtsein in die an den Grenzen der EU zu erlebenden Kriege. Der großen Hilfsbereitschaft gegenüber ankommenden Flüchtlingen folgten, angesichts der scheinbaren Endlosigkeit dieser Entwicklung, Ängste vor Überforderung und Preisgabe eigener Räume in der hart erarbeiteten eigenen Existenz.

Wie es weitergehen wird, kann niemand genau sagen. Technokratische Antworten auf den Umgang mit der Lage können nicht wirklich erwartet werden. Wir werden wohl auch weiterhin den uns nie völlig abhanden gekommenen Instinkt benötigen, der uns, geerdet in guter Erzogenheit, Recht und Gesetz, den für uns richtigen Weg finden lässt. Ich bin fest davon überzeugt, dass uns nur der Erhalt dieses Grundvertrauens weiterbringt. Oftmals entstehen daraus ganz einfach erscheinende Antworten, welche wirksamer sind als die vielen täglich offerierten Expertenmeinungen. In der uns eigenen „Willkommenskultur“ haben wir den zu uns geflohenen Menschen unsere Arbeitsgesellschaft als Mittel der Wahl zu einem existenziell gesicherten Leben für sich und die eigene Familie anzubieten. Alles andere hat in der hiesigen Welt keine Aussicht auf Erfolg.

Vieles, was jetzt infrage gestellt zu sein scheint, wird sich am Ende neu definieren. Wir brauchen die Offenheit und wohl auch Lust, diese neuen Prozesse mitzugestalten, wie wir dieses auch bei der letzten großen Zeitenwende vor 35 Jahren getan haben. Die neuen Herausforderungen dürften hingegen ungleich größer werden. Es bleibt wichtig, eine Antenne für die Balance zwischen Bewahrung und Loslassen zu behalten, ohne die Grundlagen unseres gewachsenen Zusammenlebens aufzugeben. Das gilt überall gleichermaßen, im privaten wie auch im öffentlichen Leben.

Um dafür weiterhin gerüstet zu sein, müssen wir alle rundum fit und froh dem Leben zugewandt bleiben. Weihnachten ist eine willkommene Einladung, sich in Ruhe tiefer auf das Wesentliche des Lebens zu besinnen und Kraft für die neuen Herausforderungen zu tanken. Bleiben Sie geborgen in Ihren Familien und Lebensgemeinschaften und freuen Sie sich über den wohltuenden Abstand zu den vielen Übertreibungen des laufenden Jahres. Hierzu wünsche ich Ihnen alles erdenkliche Gute und zuvorderst den Erhalt der Gesundheit für sich und Ihre Nächsten.

Herzlichst

Ihr Dr. Werner Henning

Zurück

<rect fill="#AF3B20" width="48" height="48"></rect> <polyline fill="none" stroke="#FFFFFF" stroke-miterlimit="10" points="11.879,30.061 24,17.939 36.121,30.061 "></polyline>